- Politik
- The Saint - Der Mann ohne Namen von Philip Noyce
Glattrasiert
Er ist ein Mann mit vielen Gesichtern und Namen. Letztere leiht sich Simon Templar ausschließlich von diversen Heiligen. Weshalb dieser Gentleman unter den Einbruchsspezialisten allgemeinhin »The Saint« benamst wird. Vor allem von jenen, die hinter ihm her sind und die er sich durch diverse Maskeraden vom Leibe halten will.
Das klingt ja ganz nett, zumal auch noch eine recht verrückt-putzige Lovestory eingebaut wurde. Dennoch vermag das - mit Val Kilmer und Elisabeth Shue publikumsträchtig besetzte - Katz-und-Maus-Spiel nicht so recht zu überzeugen. Denn glatt wie die Kinnpartie des seltsa-
men Heiligen (wenn er mal keine Maske trägt) wirkt auch die Dramaturgie dieses Möchtegern-Romantikthrillers - der überdies aus einer schön schrillen 60er-TV-Serie mit Roger Moore recycelt wurde: Alles ist ziemlich vorhersehbar, und manche »überraschende« Wendung hat einen längeren Bart als der finstere Bösewicht.
Der allerdings wird von Rade Serbedzija mit derartigem Gusto am Rande der Selbstparodie sämtlicher Schlimmfinger-Klischees gespielt, daß wenigstens in dieser Hinsicht fallweise Freude aufkommt. Andererseits aber ist manch emmentalergroßes Logikloch ebensowenig zu übersehen wie der drastische Mangel an Spannung und Motivation. Ein paar nette Schlenker und Randideen können darüber leider auch nicht hinwegtäuschen.
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