Das letzte Todesurteil des untergegangenen Staates

Berliner Landgericht verhandelt gegen ehemalige Militärjuristen - sie sollen ungerechtfertigt höchste Strafen verhängt haben DDR-Justiz

Von Peter Kirschey

Vor dem Berliner Landgericht hat am Mittwoch der Prozeß um das letzte DDR-Todesurteil begonnen. Er wird über mehrere Wochen gehen.

Sie haben getötet, ohne Mörder zu sein, behauptete gestern die für politische Prozesse zuständige Staatsanwaltschaft II in ihrer Anklageschrift gegen drei DDR-Juristen. Auf eine einfache Formel gebracht, haben die beiden Richter beim Militärstrafsenat des Obersten Gerichts der DDR und der Militär-Oberstaatsanwalt Totschlag begangen, als sie zwei ehemalige MfS-Offiziere zum Tode verurteilten oder anklagten. Jene wollten hochbrisante Informationen an den Westen verkaufen, um sich damit auf der anderen Seite ihr Startkapital zu sichern. Fall 1 war der des 42jährigen MfS-Majors Gert Trebeljahr Er hatte sich 1979 entschlossen, die Fronten zu wechseln. Dazu war er bereit gewesen, alles zu verraten, was er an geheimen Informationen in seiner Dienstzeit angesammelt hatte. Darunter waren Sicherhei...


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