Man kann nur schützen, was man kennt
Bildendes im Jugendklub des Tierparks
Mehr über Tiere, Tiergärten und Natur erfahren - seit Jahrzehnten bietet der Tierpark Friedrichsfelde interessierten Schülern diese Möglichkeit. Alle zwei Wochen treffen sich junge Berliner im Alter zwischen 10 und 15 Jahren in zurzeit fünf Arbeitsgruppen.
»So lernen die Schüler, wie der Tierpark aufgebaut ist und funktioniert, sie lernen die Vielfalt der Arten und den Naturschutz kennen«, erläuterte Tierpark-Mitarbeiter Dr. Christian Matschei. Mit der praktischen Pflege der Tiere befassen sich die Klub-Mitglieder nicht. Unmittelbare Kontakte sind die Ausnahme. Dennoch sind die Klub-Mitglieder vornehmlich im Park unterwegs. In der kalten Jahreszeit ziehen sie sich auch in die Tierparkschule an der Alfred-Kowalke-Straße zurück. Hier steht ihnen umfangreiches Bildungsmaterial zur Verfügung.
»Diese naturkundliche Bildung ist das Wichtigste, was wir vermitteln können«, weiß Dr. Matschei. Jeder, der sich im Beruf oder ehrenamtlich darum bemühe, Kindern die Natur näher zu bringen, leiste etwas für die Zukunft. Der Spruch, man kann nur schützen, was man kennt, werde nirgendwo so eindeutig wie im Umgang mit der Natur.
Beate Miersch beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Tieren, erzählte die Ingenieurin für Milchwirtschaft. 24 Jahre war sie Anlagenfahrerin in einer Molkerei, heute ist sie arbeitslos. Von 1975 bis 1978 habe sie im Jugendklub »viel über Tierverhalten« gelernt. Ihr Lehrer war u.a. Dr. Martin Kaiser, heute Vogel-Kurator im Tierpark. Miersch: »1978 übernahm ich dann selbst eine Arbeitsgruppe im Jugendklub. Bis heute bin ich dabei«.
Umfangreich ist das Jahresprogramm der Arbeitsgruppe Vertebrata (Wirbeltiere) von Beate Miersch. Primaten im Africanum wurden besucht, dabei Unterschiede von Halbaffen und Affen herausgearbeitet. Malaien- und Eisbären hat man sich angeschaut, die Unterschiede zwischen Groß- und Kleinbären besprochen. Eine Anschauungsplatte mit Tierspuren aus Gips wurde gemeinsam gebastelt. Im Februar wurden Vögel und fliegende Säugetiere untersucht. Im März werden Elefanten und Nashörner im Dickhäuterhaus inspiziert.
Unterstützt wird die ehrenamtliche Arbeitsgruppenleiterin von Tim Grubert. Der 16-Jährige ist Lehrling im ersten Lehrjahr. Zusammen mit vier weitere Lehrlingen wird er in drei Jahren zum Zootierpfleger ausgebildet. Reinigungsarbeiten und Füttern gehören noch zu seinen Hauptaufgaben. Er hofft, nach der Lehre vom Tierpark übernommen zu werden. Das wird schwierig, denn die Mitarbeiterzahlen müssen abgebaut werde...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.