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Frau mit Kindern abgeschoben

Ohne Vorwarnung von der Polizei abgeholt

  • Lesedauer: 2 Min.

(epd). Das Land Berlin hat eine alleinstehende Frau mit zwei Kindern nach Ghana abgeschoben. Die seit vier Jahren in der Bundeshauptstadt lebende Anne Cremer sei bereits am Mittwoch »ohne Vorwarnung oder Voranmeldung« von Polizeibeamten abgeholt worden, teilte Pfarrerin Beatrix Jeßberger von der Neuköllner Mar-

tin-Luther-King-Kirchengemeinde am Freitag mit.

Sie habe keinen Kontakt zu ihrer Rechtsanwältin aufnehmen dürfen. Dieses Vorgehen sei »menschenverachtend und herzlos«, heißt es in der Mitteilung, die noch drei weitere Mitarbeiter der Gemeinde unterzeichnet haben. Die Rechtsanwältin hatte der Mitteilung zufolge keine Kenntnis von einem Gerichtsbeschluß für die Ausweisung. Es sei »grotesk«, daß die Grenzen für Geld und Waren geöffnet werden, »aber die Menschen ausgesperrt bleiben«, betonte Jeßberger.

Ihre beiden vier- und siebenjährigen Töchter habe Anne Cremer aus dem Kin-

dergarten und der Schule abholen müssen. Unmittelbar im Anschluß daran sei die Familie zum Flughafen Schönefeld gebracht und dort in ein Flugzeug gesetzt worden, das sie über Moskau nach Accra in Ghana gebracht habe.

Cremer habe vor drei Jahren einen Deutschen geheiratet, den sie bis zu seinem Tod vor gut sieben Monaten betreute, erklärte die Pfarrerin. Sie habe kein Bleiberecht für sich und ihre Kinder beantragt in der Überzeugung, sie könne ein solches Recht erst nach drei Jahren Ehe erhalten. Die beiden Kinder seien in Berlin aufgewachsen und kennen Ghana überhaupt nicht.

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