Vorsicht bei Schönheitsoperationen
Die Zahl der Schönheitsoperationen hat in den vergangenen Jahren schätzungsweise um das Zehnfache zugenommen. Es gibt einen allgemeinen Entwicklungstrend in der Gesellschaft, den Alterungsprozeß aufzuhalten und Äußerlichkeiten zu korrigieren. Wenn man einen solchen Schritt unternehmen will, sollte man ihn gut vorbereiten.
Operative Eingriffe zur Korrektur des Aussehens sind zu Recht häufig umstritten - dies trifft vor allem dann zu, wenn sie hohe Risiken mit sich bringen oder von unqualifizierten Fachärztinnen und Fachärzten vorgenommen werden, die medizinisch und ethisch unverantwortlich handeln. So stirbt nach Angaben von Dr. Clemens Schreckenberger, Facharzt für Chirurgie und Plastische Chirurgie einer von 5000 Patienten beim Fettabsaugen (Liposuktion). Unseriös sei es nach seiner Auffassung, bei Menschen oberhalb des 55sten Lebensjahres an den Problemzonen Bauch, Hüfte oder Bein Fett abzusaugen. Eine der möglichen Ursachen für Gefahren ist, dass sich jeder Arzt - vom Kinderarzt bis zum Internisten - Schönheitschirurg nennen und entsprechende Eingriffe vornehmen darf.
In Deutschland gibt es 800 Fachärzte für plastische- und Wiederherstellungschirurgie sowie 1300 Fachärzte für Chirurgie mit der Zusatzbezeichnung plastische Chirurgie. Beide haben eine sechsjährige Ausbildung. Den seriösen Operateur erkennt der Patient daran, dass der plastische Chirurg die einstündige Beratung selbst durchführt. Außerdem sollte er ca. 250 Operationen im Jahr vornehmen. Auf die Notwendigkeit dieser hohen Qualifikation verweist auch Dr. Viola Moser, Fachärztin des neuen Zentrums für Ästhetisch-Plastische Chirurgie der Parkklinik Berlin, eine von dreißig Kliniken in Berlin und Brandenburg, die solche Operationen vornehmen.
Wer sichergehen möchte, dass er sich dem richtigen Arzt anvertraut, sollte sich unbedingt vorher an die Geschäftsstelle der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen wenden, so Moser. Ein guter Arzt sollte immer als erstes ein umfassendes und einfühlsames Aufklärungsgespräch mit dem Patienten führen. Er muss die eventuell auftretenden Risiken, Komplikationen und Nebenwirkungen ansprechen und dem Patienten Bedenkzeit geben, damit dieser sich auch mit seiner Familie austauschen kann. Erst im Zweitgespräch ist es angebracht, über den Preis zu reden. Hier sind Summen von ca. 500 Euro zum Beispiel bei einer Narbenkorrektur bis hin zu 10000 Euro bei einem vollständigen Facelift...
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