Boxer im WM-Härtetest

33. Chemie-Pokalturnier in Halle beginnt morgen

Am Donnerstag beginnt in Halle das dreitägige internationale Chemie-Pokalturnier der Amateurboxer. Das Turnier erlebt seine 33. Auflage und ist das einzige nach der Wende noch verbliebene Turnier von Rang auf deutschem Boden. Der Ausrichter, dem ein Gesamtetat von 100000 Euro zur Verfügung steht, hat sich übrigens zur Rückkehr in den 800 Zuschauer fassenden Ballsaal des Maritim-Hotels entschlossen, nachdem im Vorjahr der Umzug ins traditionelle Umfeld der Eishalle am Gimmritzer Damm nicht die gewünschte Resonanz brachte. 69 Boxer aus zehn Nationen haben diesmal gemeldet. In der kubanischen Staffel, die alle Limits des auf zehn Gewichtsklassen limitierten Turniers besetzt, ragt Bantamgewichtler Guillermo Rogondeaux heraus. Der Weltmeister und Olympiasieger gilt als klarer Favorit im 54-kg-Limit. Zuletzt hatte er beim Turnier in Usti (Tschechien) die Gegnerschaft beherrscht. Für die meisten Boxer ist dieses Turnier eine wichtige Prüfung vor der 13. WM im November in Mianyang (China). Das sieht auch Bundestrainer Helmut Ranze (Worms) für so: »Es ist ein erster Härtetest auf heimischem Terrain, der uns Fingerzeige für die WM geben soll.« 17 Aktive schickt der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) in den Ring. Vor allem vom Superschwergewichtler Sebastian Köber (Frankfurt/Oder) verspricht man sich einiges. Der Olympiadritte von Sydney 2000 war nach seinem enttäuschenden Aus bei den Spielen von Athen 2004 gleich im Auftaktfight abgetaucht, überzeugte danach in der Bundesliga für die Staffel von Hertha BSC und bot Anfang April beim Turnier in Usti (Tschechien) im Zweitrunden-Kampf gegen den Kubaner Lopez Nunez trotz 12:15-Niederlage eine gute Leistung. Der Kubaner meldete für Halle, so dass Köber eine Revanche-Chance hat. Gespannt darf man darauf sein, wie sich der zweite Superschwergewichtler, der zweifache WM-Dritte und Lokalmatador Steffen Kretschmann, aus der Affäre zieht. Besondere Hoffnungen ruhen auch auf dem WM-Dritten im Halbweltergewicht Martin Dreßen (Schwerin) und auf den 19-jährige Federgewichtler Markus Abramowski. Der Berliner wird als Talent im deutschen Amateurboxsport gepriesen, nachdem er im Herbst letzten Jahres bei den deutschen Meisterschaften in Riesa mit Bravour zum Titelgewinn gekommen war. Dagegen sind die beiden olympischen Bronzemedaillengewinner von Athen nicht dabei: Fliegengewichtler Rustam Rahimow (Schriesheim) ist außer Form, und Federgewichtler Witali Tajbert (Velbert) laboriert an einer Handverletzung. Dennoch hofft der DBV, dass mehr herausspringt als ...

Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.