Dschungel-Würmer
Kinder gingen für den Regenwald auf die Straße Von Jan-Cesar Woicke
Für die einen waren es Kinder, für die anderen die drolligsten Demonstranten der Welt. Rund 40 Grundschüler, verkleidet als Elefanten, Mammutbäume und andere Dschungelgeschöpfe-, (Skandierten* auf ihrem Marsch vom Breitsc^i.d-zuni ( Adenauerplatz: »Wir sind keine Hooligans, sondern große Umwelt-Fans«. Insgesamt machten am gestrigen Umwelt-Kinder-Tag rund tausend kleine Berliner Rabatz für einen erwachseneren Umgang mit unserem Planeten; meist im Klassenverband oder zusammen mit ihren Kindergarten-Kollegen. Bundesweit nutz-
ten nach Veranstalterangaben an die 50 000 die Gelegenheit, sich im Rahmen des von der Jugend im Bund für Umweltund Naturschutz (BUNDjugend) initiierten Aktionstages Gehör zu verschaffen.
Umwelt-Kinder-Tage finden seit 1996 jährlich statt. 1998 dreht sich alles um die tropischen Lebensräume. »RegenwöldembeTgen'für'föinder eine einzigartig faszinierende. Welt«, begründete Jan K&walzig von der BUNDjugend gegenüber Journalisten das Motto der Veranstaltung. »Der Tag soll Kindern helfen, die komplizierten Beziehungen zwischen unserem alltäglichen Verhalten und der zunehmenden Umweltzerstörung zu begreifen«, so sein Wunsch. Durchaus realistisch, nimmt man die dritte Strophe
eines Gedichtes, das Kinder von der Teltower Grundschule zum Besten gaben, als Maßstab: »Bewahren sollen wir diese Welt, dazu ist der Mensch angestellt. Ohne Regenwald ist es aus, die Tiere haben kein Zuhaus.«
Strahlende Kinderaugen bekamen die Kleinen, als sie Gregor Steinbrenner erspähten. Der Moderator der Kinder- und Jugendsendungen »PUR« und »1,2 oder 3« stellte sich gerne den Autogrammwünschen, weil er Umweltfragen für besonders wichtig hält, wie er gegenüber ND versicherte. Bei seinen Shows habe er die Erfahrung gemacht, daß das Thema bei den »Kids« an zweiter Stelle ran^ giert - gleich nach Fußball. Ginge' es na,ch ihnen, wäre »das Wasser bestimmt viel klarer und die Luft reiner«, träumte Steinbrenner die Vision von »Kindern an der Macht«. »Aber«, sprach er gestern vielen aus dem Herzen, »was kann ich als kleiner Wurm denn schon groß ausrichten?«
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