Gewählte Vögte im Siebengemeindewald
Im Unterharz existiert seit 1341 ein einzigartiger Bund Von Stefan Tesch
Jedes Haus, in dem ein Feuer brennet und ein Schornstein raucht, solle auch Anrecht haben auf Holz aus dem Siebengemeindewald.« So ging einst die Kunde in der Goldenen Aue bei Sangerhausen. Um dies zu sichern, gründeten im Mittelalter die Dörfer Berga, Böserode, Görsbach, Rosperwenda, Schwenda, Thürungen und Uftrungen eine Genossenschaft. Ihre erste urkundliche Erwähnung rührt vom 10. Januar 1341.
Eine Tradition, die sich bis heute bruchlos fortschrieb. Noch immer gibt es den Bund, und wie vor 657 Jahren agieren an seiner Spitze zwei gewählte Waldvögte. Stets trugen sie dafür Sorge, daß jedes Haus in jedem der sieben Orte aus dem 1020 Hektar großen Südharzrevier
mit Holz, Laub oder Eichenrinde beliefert wurde. »Für die Orte in der Aue war das lebenswichtig«, erzählt Richard Gottschalk. Der Rentner aus Berga ...
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