Keramik kann Gift absondern

Keramikgeschirr, in dem Schwermetalle enthalten sind, kann schwere Vergiftungen verursachen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät, Lebensmittel nicht über längere Zeit in solchen Behältern aufzubewahren, da die Giftstoffe daraus gelöst werden und über die Nahrung in den Körper gelangen können. In den farbigen Glasuren von Keramikbehältern sind Schwermetalle wie Blei oder Cadmium enthalten. Wie viele Giftstoffe in die darin aufbewahrten Lebensmittel gelangen, hängt neben der Qualität der Glasur von der Temperatur ab, mit der die Gefäße gebrannt wurden, von der Art des Lebensmittels sowie von der Dauer der Lagerung. Insbesondere warnt BfR-Präsident Professor Andreas Hensel davor, saure Lebensmittel über längere Zeit in den Schwermetall abgebenden Keramikgefäßen zu lagern. So käme es etwa zu Bleivergiftungen, weil Fruchtsäfte zu lange in Keramikkrügen aufbewahrt würden. Die Schadstoffe gefährden vor allem Kinder, da deren sich noch entwickelnder Körper sehr empfindlich auf Schwermetalle reagiert. Bei Kindern kann eine erhöhte Bleibelastung sogar irreversible Nervenschäden bis hin zu Störungen der Hirnfunktionen verursachen. Anzeichen einer chronischen Vergiftung sind Schwächegefühl, Appetitlosigkeit, Nervosität oder Abmagerung. Vergiftungen mit dem auch Krebs erregenden Cadmium äußern sich zunächst in Form von Durchfall und Erbrechen. Sie können aber auch zu Leber- und Herzschädigungen, Nieren- und Kreislaufversagen führen. Menschen, die über einen längeren Zeitraum geringere Dosen aufnehmen, leiden dagegen eher an Müdigkeit, Kopfschmerzen und neurologischen Störungen. Insbesondere wegen der großen Empfindlichkeit von Kindern gegen die Schwermetalle empfiehlt das BfR, die gesetzlichen Höchstmengen für die Abgabe von Bl...

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