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Hausherr griff nach den Sternen

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Nicht weit hinter dem Ortsausgangsschild Neuruppin und wenige hundert Meter abseits der vielbefahrenen Allee nach Rheinsberg endet der schmale Kopfsteinpflasterweg am grauen Kasernentor Durch die Umrisse des herausgebrochenen roten Sterns fällt der Blick auf fensterlose Kasernen und Schrotthaufen. Dazwischen, umzingelt von bröckelndem Beton, ein Märchenschloß wie aus Tausendundeiner Nacht.

Das »Herrenhaus«, von Fontane liebevoll »Oasen-Chateau« genannt, entstand 1075/76. Ludwig Alexander Gentz, kunstsinniger und weitgereister Sohn der Ruppiner Kaufmannsfamilie Gentz, hatte seit 1857 allen Ehrgeiz in den Aufbau dieses Landgutes gesteckt. Der Familie, reich geworden durch den Torfabbau im nahegelegenen Rhinluch, wollte er ein eigenes Refugium außerhalb der Stadt, eine anspruchsvolle Kombination aus landwirtschaftlichem Gut und repräsentablem Familiensitz schaffen. So entstanden bis 1861 zunächst Gutshofgebäude und Landarbeiterhäuser. 1862 folgte der neogotische Kornspeicher. Als Kornspeicher und dessen prächtiger, turmartiger Anbau samt Wohnräumen und Eiskeller dem gewachsenen Renommee nicht mehr genügten, hielt Alexander Gentz, so Fontane, »den Zeitpunkt für gekommen, um seine speziell hier in Gentzrode von Anfang an auf das künstlerisch Prächtige gerichteten Ideen verwirklichen zu können«. Mehrere Pläne diverser Architekten für das »Herrenhaus« wur-

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