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  • Politik
  • FRAUENMEISTER VfB LEIPZIG

Draußen noch mal 1000

ND-Gespräch mit Manager Kay-Sven Hähner

  • Lesedauer: 3 Min.

Er ist der jüngste Manager in der Handball-Frauenbundesliga. Kay-Sven Hähner (28) managt seit zwei Jahren die Frauen des VfB Leipzig, die am Sonnabend ihren deutschen Meistertitel erfolgreich verteidigten. Hähner spielte bis zum Vorjahr beim Leipziger VB in der Regionalliga.

? Was haben Sie am Tag nach der Titelverteidigung getan?

Um 8 Uhr war ich am Sonntag wieder im Büro. Danach half ich mit, die Nachwehen der Meisterfete zu beseitigen. Wir hatten vor der Halle in der Brüderstraße eine große Video-Leinwand aufgebaut. Drinnen verfolgten 800 Zuschauer das entscheidende Spiel gegen Lützellinden, draußen waren es über 1000.

? Worin sehen Sie den Hauptgrund, daß der VfB im Frauenbereich nicht untergegangen ist und sich als Handballhochburg etablieren konnte?

Der damalige SC Leipzig wurde 1992 in den neugegründeten VfB übernommen. Nach dem zwei bis drei Jahre herumgedümpelt wurde, trat durch Trainer Maik Nowak eine positive Wende ein. Die Abteilungsleitung arbeitete fortan zielgerichtet an einer starken Mannschaft.

? Wieviele der Meisterspielerinnen kommen direkt aus Leipzig?

Sieben. Michaela Schanze, Carola Ciszewski, Mandy Kerkossa, Grit Jurack, Doreen Dreßler, Silvana Dathe, Alexandra Uhlig, die 17jährige Tochter von der Allround-DDR-Nationalspielerin Petra.

? Wer wies im Verlauf der Saison die größte Konstanz auf?

Schanze, Ingrida Radzeviciute und Jurack. Die Grit machte wegen Verletzung nur 13 von 20 Spielen, kam aber auf einen Tordurchschnitt von 8,5. Hervorzuheben ist auch Nicola Pietzsch, die von Frankfurt zu uns kam.

? Seit dem 12. Spieltag stand der VfB an der Spitze. Spitze war er in der Champions League mit drei Niederlagen nicht. Woran lag das?

Wir mußten ohne drei aus dem ersten 6er-Block spielen.

? Wenn Sie das Niveau der heutigen Bundesliga mit dem der DDR-Oberliga vergleichen, wie ist Ihr Urteil?

Die Spiele sind jetzt schneller und athletischer geworden. Früher war die Technik besser.

? Wer sponsert den VfB?

Wir haben einen Pool mit über 70 Sponsoren. Dadurch kommen wir hin.

? Der Freude in Leipzig steht die Enttäuschung in Halle-Neustadt und Lichtenberg über den Abstieg entgegen. Aus der Ferne geurteilt, woran lag dies?

In Halle gab es zuviel Unruhe im Verein und Diskrepanzen zwischen Trainer und Leitung. Die Berliner konnten die lange Verletzungspause von Josefine Grosse nicht verkraften.

? Der VfB: die Handballerinnen Meister, die Fußballer drittklassig, die Volleyballer - vom SCL kommend - zweitklassig. Ist der VfB stabil?

Die Vision ist, überall im Ballsport mitzubestimmen. Im Fußball ist das schwieriger. Die Volleyballer fristen im Moment nur ein Randdasein. Da muß mehr passieren.

? Was gab es denn zur Belohung für die Spielerinnen?

Eine Meisterprämie, dessen Höhe nicht verraten wird.

? Bleibt die Mannschaft zusammen?

Fast. Zwei Spielerinnen gehen. Dafür kommt die litauische Nationalspielerin Reda Urbonavicene. Außerdem freuen wir uns auf das größte Talent, auf die 19jährige Doren Gehab aus Magdeburg.

? Der VfB war bei der ND-Umfrage nach den Sportmannschaften des Jahres 1998 Zweiter hinter Hansa Rostock...

Das hat uns damals sehr erfreut. Vielleicht können wir diesmal den Abstand zu Hansa verringern.

Gespräch: Eckhard Galley

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