Heroin-Entzug
(dpa/ND). Der beschleunigte Heroin-Entzug unter Narkose ist nach Ansicht von Medizinern wesentlich problematischer als bisher gedacht. »Es hat sechs oder sieben Todesfälle unter
Anästhesie gegeben«, sagte Colin Brewer vom Stapleford Center London auf einer internationalen Tagung zum Thema rasche Opiat-Entgiftung (ROD) in Berlin. Die Methode, Heroinabhängige ihre schweren Entzugserscheinungen sozusagen verschlafen zu lassen, wurde auf einen kleinen Kreis von Abhängigen begrenzt. Dennoch sei ROD ersten Untersuchungen zufolge etwa doppelt so erfolgreich wie herkömmliche Entzugstherapien. »In Berlin waren von 50 Heroinabhängigen nach sechs Monaten noch 26 abstinent«, sagte der Berliner Jörg Gölz. Die Erfolgsrate der sechsmonatige stationären Langzeittherapie liege nicht einmal halb so hoch. Drogenfrei seien zu dem Zeitpunkt 17 bis 25 Prozent der Patienten.
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