Cibulkas Welt

Bilder von Gudrun Kraft-Methfessel

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Den Richtungspfeilen der Welt brachen die Spitzen. Jenseits von Verfall und Fortschritt gilt: aushalten und nicht verschleiern. Zum Beispiel: Die Unübersetzbarkeit eines poetischen Textes in die Welt der Kommunikation ist bereits zu dessen Voraussetzung geworden. Dichter und Leser, das ist Einsamkeit plus Einsamkeit. Erst in dieser Gleichheit kann der Poet zum Botschafter werden. Hanns Cibulka aus Gotha, der im vergangenen Jahr starb, war ein Landschafts-Wortmaler, geprägt vom hellen, harten Süden der Klassik oder vom weichen Schwung mittlerer deutscher Höhen; einer, der in Gedichten und Tagebüchern nicht nur auf bedrohte, bedrohliche Welt reagierte, sondern auch auf Weltliteratur. Als sei man selber, schreibend, doch nur immer Teil eines längst gefüllten Buches. Demut als Gesetz. Die Malerin und Grafikerin Gudrun Kraft-Mehfessel, geboren 1944 in Dorndorf (Saale) hat sich mit farbigen Aquarellen und Schwarz-Weiß-Zeichungen in Verse und Sätze Cibulkas hineingefühlt: »Die blaue Farbe des Windes«. Sinnlicher Impressionismus, flammende Tagfeier, dunkelseitige Welt-Bilder (Abb.: Albumblatt). Große Durchlässigkeit für Licht, für Trauer. Eine beseelte künstlerische und typografische Liebeser...

Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.