Bush sorgt sich um die Heimatfront

Die Mehrheit ist für den Krieg, doch der nationalistische Taumel ist verflogen

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Um dem langsam schwindenden Vertrauen der USA-Bevölkerung in den »Krieg gegen den Terror« zu begegnen, trat Präsident George Bush am Donnerstag zur besten Sendezeit vor die Kameras.

Wir führen einen Krieg, um die Zivilisation an sich zu retten«, tönte Bush aus Atlanta im Bundesstaat Georgia vor 5000 Polizisten, Feuerwehrleuten, Postangestellten und Krankenpflegern. Es gebe »einen Unterschied zwischen Wachsamkeit und Furcht«, erklärte er, »und diese große Nation wird sich niemals einschüchtern lassen«. Knapp zwei Monate nach den Terroranschlägen hielt Bush damit seine dritte große Rede an die Nation. Am 20. September hatte er den weltweiten »Krieg gegen den Terror« mit den ersten Angriffszielen Osama bin Laden und Afghanistan verkündet, am 11. Oktober gab er seine erste abendliche Pressekonferenz. Die USA-Medien waren sich einig, dass die jüngste Bush-Rede eine »pep rally« für US-amerikanische Augen und Ohren war, angelegt, um dem »heimischen Element des Terrorkriegs« einen Sinn zu geben, wie die New Yorker »Daily News« schrieb. An der Heimatfront, wo sie für einige Verwirrstücke sorgte, sei die Bush-Regierung nich...

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