Von Harald Wernicke

Ein »schönes« Gefühl, wenn ich am Krankenhaus aus dem Bus steige, die Gedanken bei der bevorstehenden Operation, und mein erster Blick fällt auf die großflächige Werbung eines Bestattungsunternehmens! Ein modernes »Memento mori«, eine neue Version der im Mittelalter allgegenwärtigen Mahnung an die eigene Endlichkeit? Kaum. Eher ein Zeugnis für die allgegenwärtige Kommerzialisierung, die auch den letzten Lebensbereich vereinnahmt.

»Service« ist das Zauberwort der Dienstleistungsgesellschaft. Nachbarschaftliche Hilfe, freundliche Anteilnahme werden zur Ware eines Bestattungsunternehmens. Ein »Sarg-Discount« wirbt im Berliner Branchentelefonbuch um Kunden, Grabgestecke finden sich neben Wurstwaren und Nud...


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