Kulturhaus Pankow droht der Verkauf

Kommunalpolitiker bemühen sich seit fast zwei Jahren um die Rettung des Veranstaltungsortes

  • Matthias Busse
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.
Das Kulturhaus Pankow an der Breiten Straße 43a bleibt weiterhin geschlossen. Die Übernahmeverhandlungen mit dem privaten Betreiber des benachbarten Café Garbaty, Wolfgang Spors, erklärt die Kultur- und Wirtschaftsstadträtin des Bezirks, Almuth Nehring-Venus (Linke.PDS) für gescheitert. »Herr Spors hat dem Bezirksamt mitgeteilt, dass er sich auf Grund der ungünstigen Geschäftsentwicklung nicht mehr in der Lage sehe, die notwendigen Investitionen in erforderlicher Höhe zu tätigen.« Spors hatte Mitte 2004 ein Interessenbekundungsverfahren gewonnen und damals 150 000 Euro für notwendige Fassadenarbeiten an dem Gebäude in Aussicht gestellt. Offensichtlich konnten sich das Bezirksamt und der Geschäftsmann innerhalb von eineinhalb Jahren nicht über Nutzungsentgelte einigen. Letztlich war ein Erbbaurechtsvertrag im Gespräch, wofür das Gartengrundstück, auf dem die Villa steht, hätte vermessen werden müssen. Laut Nehring-Venus dauert diese Flächenerfassung wegen Geld- und Personalmangels im Vermessungsamt noch an. Gekürzte Haushaltsmittel führten auch zur Schließung des einzigen kommunalen Kulturhauses des einst selbständigen Bezirks Pankow. Neben der Einsparung von Sach- und Personalausgaben hoffte das Bezirksamt sich der jährlich anfallenden 160 000 Euro an Betriebs- und Erhaltungskosten für die Immobilie durch Verpachtung zu entledigen. Der Kulturverein Prenzlauer Berg, der dort bis zuletzt im Auftrag des Kulturamtes Veranstaltungen organisiert hatte, forderte jedoch für die Weiterarbeit Zuschüsse. Nun will die Kulturdezernentin bis Ende des Jahres einen neuen Betreiber finden: »Es gibt verschiedene Interessenten. Ich sitze jede Woche daran.« Auch der Bezirksverordnete Peter Treichel (SPD), Vorsitzender des Kulturausschusses der Bezirksverordnetenversammlung, bescheinigt Nehring-Venus ernsthafte Bemühungen um den Kulturstandort: »Wir wollen keine Ruinen, sondern dort soll etwas passieren.« Nun werde darüber nachgedacht, dem künftigen Nutzer des Hauses nicht auch noch die Kosten für das Grundstück zu berechnen. Allerdings müssten dabei Einnahmen zu ortsüblichen Konditionen erzielt werden, merkt Treichel an. »Der Landesrechnungshof wird da genau hingucken.« Eine weitere erfolglose Suche nach einem Betreiber hätte das endgültige Aus für den Kulturstandort zur Folge. »Die Immobilie müsste dann an den Liegenschaftsfonds des Landes Berlin zum Verkauf übertragen werden«, sagt der Vorsitzende des Ausschusses für Finanz...

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