Götter und Goethe

Ekkehart Krippendorff: »Lebensfäden«. Zehn autobiografische Versuche

  • Friedrich Schorlemmer
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Ekkehart Krippendorff spricht es mit entwaffnender Offenheit aus: »Niemanden ist seine postmortale Existenz wirklich gleichgültig.« Jeder der weiß, dass er nicht mehr viele Jahre vor sich hat, möchte sich selbst den Nachgeborenen erklären - und die Zeit, in der sich alles Glück und Unglück abgespielt hat, »nicht im Sinne prätendierter Wichtigtuerei, sondern im Sinne menschenrechtlich begründeter Würde«. Das ist dem Autor gelungen!

Krippendorff blieb vielen ein Außenseiter, für die Politischen ist er der 68er, für die Rechten der Linke, für die Konservativen der Antiamerikanist und so fort. Ihm war es keineswegs in die Wiege gelegt, ein Linker zu werden. Mit großer Offenheit geht er sich selbst als Pimpf nach, den merkwürdigen Verwerfungen nach dem Mai 1945. Die Auseinandersetzung mit dem Osten betreibt er als jemand, der den Osten verlassen hatte und nun als Wandervogel zu den FDJ-Treffen in der DDR kommt und sich ernsthaft mit dem...


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