Beißt sich die Katze in den Schwanz?

Hans Jörg Sandkühler über den Sinn von Philosophie, Wissenskrise und Menschenrechte

nd: Herr Professor Sandkühler, es scheint hierzulande wieder größeres Interesse an Philosophie zu geben, was sich auch im Angebot auf der Buchmesse widerspiegelt. Verdankt sich dies einer »neuen Unübersichtlichkeit« in der Welt?
Sandkühler: Ihre Beobachtung ist durchaus zutreffend. Bücher über Glück und gutes Leben sind Renner; mit »Unsere Auto-Philosophie« etc. wird geworben. Andererseits ist mit dem Pluralismus der Werte, der als selbstverständlich akzeptiert wird, solange er »meine« Werte schützt, das entstanden, was Jürgen Habermas eine »neue Unübersichtlichkeit« genannt hat. Die großen Ideologien sind zerbröckelt. Orientierung ist es, was von der Philosophie erwartet wird. Doch bei Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität hört der Spaß schon auf. Dafür gibt es Gründe.

Weil solch Philosophieren notwendig gesellschaftskritisch ist, anders als Lebenshilfe?
Was sollte ich gegen Lebenshilfe haben, solange sie nicht von Quacksalbern ...


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