Anderes Mexiko

DJ Camilo Lara über Tanzmusik und Protest

»Yo soy 132« heißt die studentische Protestbewegung, die die herrschende Klasse Mexikos und die korrupten Strukturen dahinter angreift. Den Sound für die Proteste lieferte DJ CAMILO LARA. Der fusioniert Cumbia, Bolero und Co. mit elektronischer Musik und Punk, schreibt aber auch überaus bissige Texte. Gesprochen hat ihn nd-AutorKNUT HENKEL.

nd: »Mexican Institute of Sound« heißt die Band, mit der Sie gerade in Europa unterwegs sind. Warum haben Sie einen derart gespreizten Namen gewählt?
Camilo Lara: Ich bin ein Bürokrat, habe 15 Jahre beim Musikkonzern EMI gearbeitet und wollte deshalb auch einen bürokratischen Namen für mein erstes komplett unabhängiges Projekt. Ich fand es einfach spaßig, Tanzmusik unter einem so steifen Namen zu präsentieren.

»Político«, das aktuelle Album, bietet aber beileibe nicht nur Tanzmusik ...
Ja, »Político« ist ein persönliches Manifest der derzeitigen Situation in Mexiko. Wir haben die Dinge beim Namen genannt, aber dabei nicht den Spaß vergessen. Für den Kopf und für die Beine haben wir produziert und viel in die Qualität der Aufnahmen investiert.

Das Album klingt wie der Soundtrack zum Widerstand von Unten, gegen Korruption und die Macht der Narcokartelle. Denken Sie ähnlich wie die Studenten, die die Protestbewegung »Yo soy 132« aus d...



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