Unzufriedene Vertragsarbeiter

Eine Ausstellung in Berlin-Schöneweide hinterfragt die Behandlung der ausländischen Arbeiter in der DDR

»Bruderland ist abgebrannt!« heißt die Ausstellung über Vertragsarbeiter in der DDR, die seit Wochen für heftige Diskussionen sorgt. Dabei ist das, was auf den Schautafeln mit viel Text präsentiert wird, altbekannt.

Die Empörung bei der Eröffnung der Ausstellung war groß. Die meisten Gäste empfanden die Ausarbeitung als ein Nachtreten gegen die DDR. Einzelne Vorkommnisse seien verallgemeinert worden, die Wahrheit dadurch verzerrt, die internationale Solidarität in Abrede gestellt, hieß es. Doch es gibt auch andere Meinungen, die es gutheißen, wenn ehemalige Vertragsarbeiter mit der Schau eine Stimme erhalten. Die von der Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützte Ausstellung nimmt nämlich konsequent die Perspektive der ausländischen Beschäftigten ein. Und dieser Blick der Ausstellung suggeriert, dass die Behandlung der Arbeiter nicht immer der solidarischen Absicht dieses Arbeitskräftetransfers entsprach.

22 Jahre nach dem Ende der DDR ist diese aktuelle Diskussion über ausländische Arbeitskräfte unverändert hitzig. Eigene Erinnerungen und Weltanschauungen mischen sich allzu oft in die Argumentation. Ein Kritiker hat einen Kommentar neben einer Tex...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.