Quote ohne Frauen

Das EU-Parlament wehrt sich gegen die Besetzung des EZB-Direktoriums mit einem weiteren Mann - und fordert die Regierungen heraus

Paukenschlag am Donnerstag in Straßburg: Zum ersten Mal verweigerte das Europaparlament einem designierten Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank die Zustimmung.

Am Dienstag hatte es EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy noch einmal versucht. Vor dem Plenum des Europaparlaments in Straßburg warb er für die Qualitäten von Yves Mersch als künftiges Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB). An der fachlichen Eignung des Luxemburgers für den Posten haben die Abgeordneten allerdings kaum Zweifel. Schließlich hat der 63-Jährige bereits als Chef der luxemburgischen Notenbank, in Spitzenfunktionen des Internationalen Währungsfonds und der EZB gearbeitet. Aber: Yves Mersch ist ein Mann.

Alle sechs Mitglieder des EZB-Direktoriums sind Männer, auch auf den folgenden knapp zwei Dutzend Führungspositionen findet sich keine einzige Frau. Als Nachfolger für den bereits im Frühjahr aus dem Direktorat ausgeschiedenen Spanier José Manuel Gonzales nominierten die Regierungen der Euro-Staaten - ihnen stehen Vorschlagsrecht und endgültige Entscheidung über die Besetzung zu - nun abermals einen ...


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