Meister der Verdrängung

Düsseldorf fördert kaum noch Wohnungen

  • Simon Cemataschi, Düsseldorf
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

1990 wurde in Düsseldorf noch ein Fünftel aller Wohnungen öffentlich gefördert, heute sind es nur noch 6,8 Prozent - Tendenz fallend. Im September wurde ein breites Bündnis gegründet, das diese Entwicklung stoppen will.

»Jesus würde heute in Düsseldorf nicht mal mehr eine Krippe finden«, poltert ein katholischer Geistlicher in der Rheinmetropole. Für viele Menschen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt ist das Problem irdischer - die Bevölkerung der Stadt wächst, der CDU/FDP-dominierte Stadtrat baut kaum Wohnungen. Im letzten Jahr wurden 417 neue Wohnungen fertiggestellt, zu wenig für die mehr als 5000 Wohnungssuchenden.

In der von den städtischen Christ-Liberalen gepriesenen Marktwirtschaft hat das Folgen: Viele Menschen, vor allem mit niedrigem Einkommen, finden keine bezahlbare Wohnung. In der reichen Stadt Düsseldorf ist die Hälfte der Haushalte arm und deshalb berechtigt, eine geförderte Wohnung zu beziehen - doch diese Wohnungen gibt es nicht. 1990 wurde in Düsseldorf noch ein Fünftel aller Wohnungen öffentlich gefördert, heute sind es nur noch 6,8 Prozent, Tendenz weiter fallend: 2010 wurden ganze 49 neue Sozialwohnungen gefördert...


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