Attac will Scharnier für neue Krisenproteste sein

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: 3 Min.
Das globalisierungskritische Netzwerk hat auf einem Ratschlag in Köln die Schwerpunkte der kommenden Monate festgelegt: Kampf für Umverteilung und gegen Kürzungsdiktate. Rund 300 Aktivisten waren in Köln zu Bundesvollversammlung von Attac zusammengekommen. Ein weiterer Fokus soll auf die Proteste gegen die geplante Fiskal- und Wirtschaftsunion der EU liegen. Die eigene Rolle sieht das Netzwerk dabei nicht zuletzt als Brückenglied zwischen verschiedenen sozialen und politischen Bewegungen. „Gemeinsam mit allen emanzipatorischen Kräften hier zu Lande und in ganz Europa müssen wir uns entschieden gegen die europaweite Verarmungspolitik wehren und zugleich offensiv für mehr Verteilungsgerechtigkeit kämpfen", erklärte Roland Süß vom Koordinierungskreis. "Attac kommt dabei eine wichtige Rolle als Scharnier zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Spektren zu."

Konkret heißt das unter andere, dass sich das Netzwerk weiterhin zusammen mit Gewerkschaften, Sozialverbänden und anderen Organisationen im Bündnis UmFAIRteilen für eine angemessene Besteuerung Vermögender engagieren wird. Im Frühjahr 2013 soll es dazu einen großen Kongress in Berlin geben, den Attac gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di und dem Paritätischen Gesamtverband organisiert. Außerdem will sich das Netzwerk für eine europaweit koordinierte Vermögensabgabe einsetzen - ein Konzept dazu hatte man bereits im Mai vorgestellt. Auch die Kooperation im Blockupy-Bündnis will Attac fortsetzen - so wird das Netzwerk zu den neuerlichen Aktionen im Frühjahr in Frankfurt am Main mobilisieren. Nicht zuletzt standen auf der Bundesvollversammlung in Köln Wahlen zum Attac-Rat und den Koordinierungskreis auf der Tagesordnung. Die rund 300 Teilnehmer verabschiedeten zudem den Haushalt 2013.

Über die Zukunft der Krisenproteste, das Verhältnis von Partei und Bewegung sowie die Herausforderungen für eine gesellschaftliche Linke wird auf neues-deutschland.de engagiert diskutiert. Zuletzt hatte die LINKE-Politikerin Christine Buchholz für eine Bewegung plädiert, "die stark genug ist, die Angriffe der Herrschenden zurückzuschlagen und das Potenzial für eine antikapitalistische Perspektive zu entwickeln". Eine Übersicht über einige Beiträge auch in anderen Publikationen findet sich hier.

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