Nur wenige schwiegen nicht

Enttäuschend wenige Demonstranten protestierten am Wochenende gegen Rassismus

  • Fabian Köhler und Susann Witt-Stahl
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Ein Jahr nach Aufdeckung der NSU-Morde demonstrierten am Wochenende in mehreren deutschen Städten tausende Menschen gegen Rassismus. In Berlin, Hamburg oder Jena gedachten sie nicht nur der Opfer, sondern forderten auch die Abschaffung des Verfassungsschutzes.

Nur das Brummen des Dieselgenerators und das Knipsen der Fotografen störte die Szene etwas. Als die Namen der Opfer der Mordserie des sogenannten »Nationalsozialistischen Untergrundes« verlesen wurden, herrschte einen Moment Stille auf dem sonst so belebten Berliner Oranienplatz. Zum Glück sollte es an diesem Tag unter den Demonstranten der einzige Zeitpunkt des Schweigens bleiben.

Genau ein Jahr zuvor hatte der Selbstmord von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos die Existenz der rechtsextremen Mordserie an die Öffentlichkeit gebracht. »Gegen das Schweigen« nannte sich nun das Bündnis aus Parteien, linken und antirassistischen Gruppen, die für das Wochenende zu Demonstrationen und Mahnwachen in 30 Städten wie Leipzig, Köln und Mainz aufgerufen. Doch es kamen nur wenige.

Berlin: Das Problem heißt Teilnehmermangel

Unter dem Slogan »Das Problem heißt Rassismus« fand mit ca. 2500 Teilnehmern die größte Demonstration in Berlin statt. ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.