Kämpferisch für Bildung?

Nicole Andersson ist Mitglied der französischen Gewerkschaft SUD-Éducation

nd: Im französischen Wahlkampf spielte Bildungspolitik eine große Rolle. Was hat sich nach dem Regierungswechsel verändert?
Andersson: Es hat sich durch den Regierungswechsel nichts Wesentliches verändert, lediglich prekäre Beschäftigungsverhältnisse nehmen auch im Bildungsbereich zu. Die Sozialisten hatten im Wahlkampf versprochen, die 60 000 unter Sarkozy gestrichenen Stellen im Bildungsbereich wieder zu besetzen. Doch es sind keine neuen Vollzeitkräfte geschaffen worden. Dafür nehmen Zeitarbeitsverträge zu. Vor allem Ältere aber auch schlecht ausgebildete Junge werden hier zu niedrigen Löhnen eingestellt. Dadurch wird der Lehrerberuf insgesamt entwertet.

Gibt es Widerstand wegen der nicht eingehaltenen Versprechen?
Nein, es ist zurzeit schwer, Widerstand zu mobilisieren. Die meisten Menschen warten ab und wollen der Regierung Gelegenheit geben, ihre Politik umzusetzen. Es ist zudem generell schwerer, Widerstand gegen die Politik d...


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