Das vertraute Fremde

Emil Noldes Berg-Aquarelle

Über einem düsteren Gebirgszug ist der Abendhimmel in leuchtendem Gelb entflammt. Auf einem anderen Blatt erglüht eine Gipfelkette in hellem Orange. Die Bergspitzen über einem eisgrauen Bergsee erstrahlen einmal in kräftigem Rot, dann wieder in hellem Gelb. Gelb, blau und rot bzw. in dunklem Violett, das ins Braun changiert, spiegelt sich ein Bergsee in den Wolken. Einsam zieht ein Schlittschuhläufer seine Kreise, die Szenerie ist in sattes Gelb getaucht, doch ist der Bergausläufer, welcher Himmel und Wasser voneinander trennt, hier in kühles Blau getaucht. Gerade wenn Figuren - Schlittschuhläufer, Skiläufer, Bergwanderer - das vielschichtige, nahezu abstrakte Farbgefüge beleben, macht das den besonderen Reiz dieser Arbeiten aus. In leuchtendem Rot suchen sich Alpenveilchen vor majestätischer Gebirgskulisse zu behaupten.

Der im Norden beheimatete Emil Nolde ist nicht nur ein Maler der Blumen in strahlender Blütenpracht, des friesisc...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.