Von Frauenquoten unbeeindruckt

Die Männer der syrischen Exilopposition wollen unter sich bleiben

  • Karin Leukefeld, Damaskus
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ehe sie sich doch noch auf einen Minimalkonsens und eine neue Führung einigten, haben die syrischen Oppositionsgruppen im Exil in Doha eine Woche lang das getan, was sie auch sonst immer tun - ihre Rivalitäten austragen. Nur in einem war man sich offenbar schnell einig: Frauen gehören nicht in die Führung.

Der Syrische Nationalrat (SNR), die im Ausland agierende Opposition, hat ein Problem mit Frauen. Nicht, dass es keine Frauen gäbe, die sich in dem Gremium engagieren wollen, welches sich in diesen Tagen in der katarischen Hauptstadt Doha auf Druck der USA-Regierung rundum erneuern und mit anderen Gruppen zusammenschließen will. Das Problem ist, dass die Männer im Nationalrat Frauen offenbar keine politischen Fähigkeiten zutrauen. Das zeigte sich bei der Wahl zum Führungsgremium des SNR, einem 41-köpfigen Generalsekretariat. Obwohl Frauen kandidierten, wählten die mehr als 400 Ratsmitglieder keine einzige in das Sekretariat. Daran konnte auch eine Frauenquote für die Delegierten des SNR von 15 Prozent nichts ändern.

Peinlich berührt räumte der ehemalige SNR-Vorsitzende Abdelbasit Saida ein, es mache ihn »so traurig«, dass die Frauen es nicht in die Führung geschafft hätten. Er werde versuchen, »per Dekret« vier Frauen nachträglich i...


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