Geschichte einer Jagd

Das jüngste Buch über Christian Wulff erlaubt Einblicke in die Details seiner medial betriebenen Entmachtung

Biografien sind Begleithymnen von Politikerkarrieren. Oder Abgesang. Auch den Namen Christian Wulff konnte man bereits auf fünf Buchdeckeln finden. Nun auf dem sechsten. »Affaire Wulff«. Keine Hymne, kein Abgesang, eher eine Jagdfibel.

Die Szene am Mittwoch erinnert an einen dieser Tierfilme, an den unschuldigen Blick des Tigers, die gerissene Beute zwischen den Beinen, kurz bevor er sich triumphierend erneut auf das längst reglose Opfer stürzt. Die Autoren des neuesten Buches über Christian Wulff legen Wert auf die Feststellung, dass es keine Häme ist, die sie trieb, ihr prominentestes Opfer öffentlich auszuweiden, sie wünschen ihm Erfolg, wenn die Zeit dafür erneut reif ist. Die Jagd lässt keinen Atem für Erbarmen. Und sie haben Wulff gejagt. Jetzt haben sie die Geschichte dieser Jagd aufgeschrieben, die Geschichte seines Strauchelns, seiner Beißversuche, seines Sturzes.

Die beiden sind Redakteure der »Bild«-Zeitung, echte Profis mit dem nötigen Killerinstinkt. Martin Heidemanns und Nikolaus Harbusch haben drei Jahre am Fall Wulff recherchiert, wenn man die erste Anfrage beim Grundbuchamt mitrechnet. Es ging um das Haus in Großburgwedel, das Christian Wulff nac...


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