Zank um religiöse Beschneidung geht weiter

Justizministerin wünscht sich Rechtssicherheit - Opposition bleibt bei eigenem Gesetzentwurf

Die religiöse Beschneidung von jüdischen und muslimischen Jungen ist im Bundestag weiterhin umstritten. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) verteidigte gestern bei der ersten Lesung ihren Gesetzentwurf, der einen solchen Eingriff für zulässig erklären will. Die Opposition lehnt den Entwurf ab.

Berlin (epd/nd). Bei der ersten Debatte im Bundestag zum geplanten Beschneidungsgesetz hat Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zügige Beratungen angemahnt. »Wir brauchen Rechtssicherheit«, sagte die Ministerin am Donnerstag vor dem Parlament.

Nachdem das Kölner Landgericht Ende Juli die religiös motivierte Beschneidung von minderjährigen Jungen in einem Urteil als Körperverletzung gewertet hatte, herrscht bei Juden und Muslimen Rechtsunsicherheit. In beiden Religionen gehört der Eingriff zur Tradition, bei Juden ist die Beschneidung durch einen Mohel (Beschneider) der Aufnahmeritus in die religiöse Gemeinschaft. Juden wie Muslime äußerten nach dem Kölner Urteil Zweifel, ob sie in Deutschl...


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