Spott und Ermittlungen in Stralsund
Bücher-Skandal: Anzeigen gegen Stadtspitze
Nach dem spottbilligen Verkauf wertvoller Bücher aus den Beständen des Stadtarchivs steht Stralsund bundesweit weiter am Pranger. Nun gibt es sogar staatsanwaltliche Ermittlungen wegen möglicher Untreue.
Die stolze Hansestadt Stralsund, in ihrem baulichen Kern selbst Weltkulturerbe, hat nicht immer Glück mit ihren Kulturgütern. Im Nordosten denken noch viele an die Episode mit den Einbäumen: 2002 bei Bauarbeiten vor dem Hansa-Gymnasium am Strelasund ausgegraben, stellten die drei uralten Boote wohl die ältesten jemals an der Ostsee gefundenen Boote dar. Doch verrottete die wissenschaftliche Sensation wohl bereits im Jahr 2004. Sie war unsachgemäß gelagert worden - allerdings in Schwerin, wo der Landesarchäologie offenbar keine sachgemäßen Lagerräume zur Verfügung gestanden hatten. Gewissermaßen zum Glück für die Stralsunder, die sich damals lautstark über die unprofessionelle Arbeit der Landesstellen ausließen.
Nun hat die Landesebene Anlass für eine Retourkutsche gefunden: Das Innenministerium hat offiziell festgestellt, dass die Stadt Stralsund gegen Landesrecht verstoßen hat, als sie im Sommer dieses Jahres rund 6000 alte Bücher...
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