Die Schwächsten bleiben auf der Strecke

In Spanien leiden Millionen unter sozialer Ausgrenzung und Armut

  • Ralf Streck, San Sebastián
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es ist der eisige Wind der Austeritätspolitik, der jetzt Zehntausende Behinderte und Pflegebedürftige in Madrid auf die Straße trieb: Erstmals protestierten sie mit einer großen Demonstration gegen die Sparpolitik der konservativen Regierung.

Wie der Ausnahmesportler Roger Puigbò waren nach Angaben der Veranstalter 50 000 Menschen aus dem gesamten Land nach Madrid gekommen. »Sie nehmen uns Hilfen weg, die wir in Jahren durchgeboxt haben«, sagte der mehrfache Europameister. In seinem Rollstuhl, in dem er auch an den Paralympics in London teilnahm, erklärt er: »Wir sind hier, um uns zu verteidigen.«

Gekommen waren auch Angehörige und viele Pflegekräfte. Denn sie sind, ob halbprofessionell oder professionell, von der Kürzungspolitik betroffen. Nach bisher schon harten Einschnitten will die Regierung unter Mariano Rajoy in den nächsten zwei Jahren im Pflegebereich erneut 2,7 Milliarden Euro einsparen. Damit nicht genug, halten sich Regionen und Kommunen aufgrund ihrer prekären Finanzsituation nicht an Gesetze. Obwohl die Zentralregierung im Laufe des Jahres Rechnungen, die in den vergangenen Jahren in einer Gesamthöhe von 27 Milliarden Euro angehäuft worden waren, endlich b...


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