Gericht gegen Ulla Unseld

Streit um Suhrkamp

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Der gerichtliche Streit um den Suhrkamp Verlag geht weiter. Gestern hat das Landgericht Berlin die Abberufung von Ulla Unseld-Berkéwitz als Geschäftsführerin des Verlages verfügt. Damit wurde dem Antrag von Hans Barlach stattgegeben, der als Minderheitsgesellschafter mit 39 Prozent am Suhrkamp Verlag beteiligt ist. Ulla Unseld-Berkéwicz, die Witwe des 2002 verstorbenen Verlegers Siegfried Unseld, hält über eine Familienstiftung 61 Prozent. Konkret wirft ihr Barlach vor, in ihrem Privathaus in Berlin-Nikolassee aus Verlagsgeldern Räume für Lesungen und Autoren zu mieten, ohne ihn als Mitgesellschafter vorher zu fragen. Ein sogenanntes Insichgeschäft, für das sie und ihre zwei Mit-Geschäftsführer nun auch Schadenersatz zahlen sollen.

Eine gütliche Einigung per Vergleich war von Hans Barlach abgelehnt worden, der 2006 gegen den Willen der Verlagschefin ins Unternehmen einstieg, indem er die Anteile des Schweizer Unternehmers Andreas Reinhart kaufte, und seither mit ihr in Fehde liegt. Er ist auch nicht willens, seine Anteile zu verkaufen, eher umgekehrt: »Ich hätte große Lust, das Unternehmen zu führen«, sagte er gegenüber dpa.

Das Urteil des Landgerichts Berlin ist noch nicht rechtskräftig. Man wolle in Berufung gehen, heißt es von Seiten des Verlags.

nd

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