Werbung

Unternehmen als Umweltschützer

Vier weitere Firmen verschrieben sich als offizielle Partner der Nachhaltigkeit

Umweltschutz stört bei der Profitmaximierung. An Nachhaltigkeit haben Firmen kein Interesse, denn sie wollen und müssen Gewinne einstreichen, um im kapitalistischen Konkurrenzkampf zu bestehen. So lautet eine landläufige Meinung, die ihre Berechtigung hat. Doch Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (LINKE) weiß ein Beispiel, wo sich ein Unternehmen für die strengen Umweltauflagen in Deutschland und in Brandenburg bedanken konnte. Die Central European Petroleum GmbH (CEP) bohrte bei Guhlen erfolgreich nach Erdöl - und niemand regte sich darüber auf. Denn die CEP konnte wegen der strikten Auflagen belegen, dass der Natur und den Anwohnern keine Gefahr droht.

Außerdem: Wenn Betriebe Energie sparen und Abfälle verwerten, dann lohnt sich das nicht nur für die Umwelt. Es schlägt sich auch positiv in der Bilanz nieder. Mittlerweile haben sich 75 märkische Firmen als Umweltpartner registrieren lassen. Vier Neulinge wurden gestern im Rahmen eines großen Empfangs in Potsdam begrüßt: das Zahntechniklabor Creativ Dental, das Strandhotel Buckow, die Metallbaufirma Windeck und die Hüffermann GmbH, die Lkw-Aufbauten und andere Transportsysteme herstellt.

Angesichts von allein rund 30 000 märkischen Firmen, die im Handelsregister eingetragen sind, scheinen 75 Umweltpartner lächerlich wenig zu sein. »Es könnten noch mehr sein. Es müssen noch mehr sein«, meint Umweltministerin Anita Tack (LINKE). »Die Umweltpartnerschaft soll Unternehmen ermuntern, freiwillig mehr für den Umwelt- und Ressourcenschutz zu leisten«, sagt sie.

Für ihren Kabinettskollegen und Genossen Christoffers kommt es zunächst einmal darauf an, für das Anliegen zu werben. Darum rechnet er anders und sagt: »Ich bin mit 75 Umweltpartnern nicht unzufrieden. Ich bin froh, dass es jetzt vier neue gibt.«

Bereits seit 1999 gibt es die Partnerschaft. Kleine Klitschen sind ebenso dabei wie große Konzerne, etwa die Fahrzeughersteller Mercedes in Ludwigsfelde und Bombardier in Hennigsdorf. Sogar der Energieriese Vattenfall, dessen Braunkohlekraftwerke als gewaltige Klimakiller gelten, steht nicht ganz abseits. Eine Tochterfirma, die sich der Sparte erneuerbare Energien widmet, ist Umweltpartner. Davon abgesehen gibt es viele Tischlereien, die ihre Holzabfälle zu Pellets verarbeiten und dann verheizen können. So tun sie etwas für die Umwelt, ohne deswegen Umweltpartner zu sein, berichtet Wolfgang Zithier, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt (Oder).

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal