Hereinrennen, stolpern, Tusch!

Gregor Gysi am Deutschen Theater Berlin im Gespräch mit Helge Schneider

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Helge Schneider, Gregor Gysi (rechts)
Helge Schneider, Gregor Gysi (rechts)

Wenn Helge Schneider nach einem Satz lächelt, lächelt er wohl darüber, wie der Zuhörende jetzt sichtbar in die Unsicherheit rauscht. Weil der nicht weiß: War, was der Künstler eben sagte, ernst gemeint oder nicht? Schneider meint von sich, er komme nicht aus dem Kabarett, nicht aus dem handelsüblichen Witz, nicht aus kunstvoller Groteske, er komme aus dem »Quatsch - wie der Clown, der in die Manege rennt, über einen Besen stolpert und hinfällt. Tusch!«

Der Mensch als einer, der fallen lernt, weil man ihn immer wieder hin- und wegwirft. Solche Philosophie steckt im Treiben Schneiders. Aber er teilt diese Wahrheit nicht aus, er wagt es, sie dem Publikum als dessen Selbsterkenntnis zuzutrauen. Das kann verdammt schiefgehen - vielleicht beginnt dann erst dieses Komödianten Größe: Er buhlt nämlich nicht darum, verstanden zu werden, er bleibt ganz bei sich, er gibt Heimatgefühl - indem er die Leute auch mal ins Leere laufen lässt, aus d...


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