Manchmal ist sie einfach nur tot

»Ein Versuch« oder: Gespräch über Spurenelemente, Rock'n'Roll und Folter: Die Liebe

An einem Winterabend treffen sich vier Menschen in einer Berliner Altbauwohnung, um bei russischem Korianderbrot, schwedischem Cidre und fränkischem Bier über die Liebe zu reden und zu streiten. nd-Redakteurin Sarah Liebigt im Gespräch mit Markus Will (37), Sara Charusta (24) und Andreas Ziehl (29).

nd: (liest vor.) »Liebe ist kein Gefühl, sie ist Wissen.«
Sara: Ja. Liebe kannst du nur wissen. Entweder du weißt es oder du weißt es nicht.
Andreas: Aber weißt du's denn?
Sara: Natürlich. Das fühlst du ja.
Markus: Da steht aber, Liebe ist Wissen. Wissen worüber? Wissen wovon?
Sara: Ich glaub', man darf das nicht so auf klamüsern.
Markus: Doch, doch. Das ist schon was anderes. Sonst würde da stehen, Liebe fühlt man nicht, sondern man weiß sie.
Andreas: Simone de Beauvoir hat gesagt, dass ein Gefühl das Engagement über den Moment hinaus ist. Ich glaube, das trifft's eher als zu sagen, dass es Wissen ist.
Markus: Sie ist auf jeden Fall kein Wissen. Denn wenn Liebe etwas mit Wissen zu tun hätte, dann wäre sie ein rationaleres Phänomen, das nicht über Jahrhunderte alle möglichen Kanäle immer wieder befüllen könnte. Mit Fragen und mit Ratgebern und Geschichten und Verzweiflung.
Andreas: Ja aber was ist denn dann Liebe?
Markus: Zuallererst: Liebe ...





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