Ein Linker in Blankenese

Hamburgs Elbvororte haben den Ruf, eine Hochburg des Konservatismus zu sein - doch entspricht das der Realität?

  • Reinhard Schwarz, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Was tut man als Linker in Hamburgs Elbvororten, die vielen als Wohnorte der Reichen und Schnösel gelten? Jan Thiem, einst in der KPD, jetzt aktiv bei der Hamburger LINKEN, kennt die Antwort.

Als Linker in den feinen Hamburger Elbvororten - das muss ein hartes Brot sein. Wohnen doch hier bekanntlich die stockkonservativen Besserverdienenden, die gediegenen »Hanseaten«, erfolgreiche Neoliberale, die mit linker Politik nichts am Hut haben. Oder? Auch Jan Thiem (77) lebt seit Jahrzehnten dort, zunächst in Othmarschen, dann in Rissen, einem Vorort mit dörflichen Charakter und einem hohen Anteil von Eigenheimbesitzern der gehobenen Preisklasse. Thiem ist seit einigen Jahren Mitglied der LINKEN, aktiv im Seniorenbeirat des Bezirks Altona. Hinzu kommen regelmäßige Termine in der Stadtteilgruppe Elbvororte der LINKEN.

Der Rissener, der aus einem kommunistisch geprägten Elternhaus stammt, lässt sich im politischen Streit nicht die Butter vom Brot nehmen. »Ich konnte mich stets durchsetzen und stand politisch immer in der vordersten Linie«, sagt der langjährige Betriebsrat bei Siemens.

Der gelernte Maschinenbauer liest im...


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