Als Schnüffler durch Berlin

Ein Junge im Sonntagsanzug springt auf eine Straßenbahn auf dem Ku’damm auf (oder war es doch die Joachimsthaler Straße?), fährt an der - intakten! - Gedächtniskirche vorbei und beobachtet eifrig einen verdächtigen Passagier mit Melone (auf dem Kopf). Diese Bilder mit Seltenheitswert verdanken wir der ersten Verfilmung von Erich Kästners Kinderbuch-Klassiker »Emil und die Detektive« aus dem Jahre 1931. Am 30. Dezember bietet sich im Lichtblick-Kino wieder die Gelegenheit, diese schöne, Kästner wohl (sowohl von ihrer Entstehungszeit als auch vom Geiste her) am nächsten stehende Film-Adaption zu begutachten.

Denn der Provinz-Junge Emil aus Neustadt betätigt sich in der vor Menschen und Verkehrsmitteln nur so wimmelnden Hauptstadt nicht ganz freiwillig als verdeckter Ermittler. Besagter Melonen-Träger hat ihn im Zug nach Berlin mit einem als Bonbon getarnten Schlafmittel betäubt und ihm die 140 Mark - damals viel Geld - geraubt, die si...