Fotografiert die Täter!

Bis heute lehnen deutsche Unternehmen eine Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus ab

  • Marlene Göring
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Stolpersteine sind Zeugen der Opfer, die unter dem Regime der Nationalsozialistischen ausgegrenzt, verschleppt und ermordet wurden. Ein Fotoprojekt will jetzt die Täter sichtbar machen - und die Profiteure.

Verfallene Fabriken, Straßenschilder, neonleuchtende Konzerneingänge: Sie sind noch überall, die Tatorte der Vergangenheit. Heute weiß nur fast keiner mehr davon. Die Zeit des Nationalsozialismus steht zwar auf dem Lehrplan, aber im ahistorischen Alltag läuft man einfach an den Schauplätzen seiner Verbrechen vorbei. Trägt den Namen Evonik auf dem T-Shirt. Kauft sich eine Tüte Haribo.

Die Verwicklung der Wirtschaft in Nazi-Politik ist das am schwersten zu beackernde Aufarbeitungsfeld, weiß Ulrich Sander. Der Journalist hat gerade das Buch »Von Arisierung bis Zwangsarbeit« herausgegeben. Darin hat er die Verbrechen der Wirtschaft im Rhein-Ruhr-Gebiet zwischen 1933 und 1945 zusammengetragen. Sander ist Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). Sein Buch ist das Ergebnis eines mehrjährigen Projekts des Landesverbands. Dreißig Fotos geben einen Überblick, wel...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.