Tausend Ordner und noch mehr Fragen

Münchner Gericht bereitet Prozess gegen rechtsextremistische NSU-Bande vor

Voraussichtlich ab April soll vor dem Oberlandesgericht München gegen die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe sowie vier mutmaßliche Unterstützer des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) verhandelt werden. Es gibt zu viele offene Fragen in der Anklage und zu wenig Platz im Verhandlungssaal.

Der Vorsitzender des Staatsschutzsenats heißt Manfred Götzl, er ist 60 Jahre alt. Streng, aber gerecht, so sagen Juristenkollegen. Über einige Prozesse, die Götzl geführt hat, wurde auf Titelseiten berichtet. So verurteilte er 2005 den Mörder des Münchner Modezaren Rudolph Moshammer zu lebenslanger Haft. 2009 erfuhr der einstige Wehrmachtsoffizier und Geiselmörder Josef Scheungraber sein »Lebenslänglich« von Götzl.

Demnächst werden Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben und Carsten Schultze vor ihm sitzen, weil sie dem Nationalsozialistischen Untergrund angehörten oder als Helfer fungierten. Zehn Morde, ausgeübt aus - wie es in der Anklage des Generalbundesanwaltes heißt - »heimtückischen und aus niedrigen Beweggründen«, stehen zur Debatte. Dazu Bombenexplosionen und Banküberfälle.

Die mit dem Fall befassten Juristen haben gewiss arbeitsreiche Festtage gehabt, denn sie müssen den Inhalt von rund 1000 Ord...


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