Eine Chance für Frank

Junge straffällig gewordene Leute leisten bei Leipziger Wohnungsunternehmen Sozialstunden ab

  • Heidrun Böger, Leipzig
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Beim Hausmeisterservice der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) hat man jahrelange Erfahrung mit jungen Straffälligen, die dort auf Gerichtsbeschluss hin einfache Arbeiten verrichten. Für die Hausmeister heißt das zusätzliche Arbeit, denn die jungen Leute müssen eingewiesen und kontrolliert werden.

Frank Schneider (Name geändert) hat heute viel zu tun. Seit dem frühen Morgen ist der junge Mann im Neubaugebiet Leipzig-Grünau damit beschäftigt, Müll aufzusammeln. In der Hand hält er einen Stock mit Kralle, die greift Papierschnipsel, Bananenschalen und Zigarettenkippen. Frank Schneider lässt alles im Müllsack verschwinden. Er tut das unentgeltlich, denn der 23-Jährige leistet hier beim Hausmeisterservice der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) so genannte Sozialstunden ab.

Thomas Ferschel, der Teamleiter, ist insgesamt zufrieden mit der Arbeit des jungen Mannes, auch wenn der einige Tage krank war. Insgesamt zehn Tage muss Frank Schneider bei der LWB arbeiten, dann ist die Strafe für sein Schwarzfahren mit der Straßenbahn abgegolten. Der Leipziger ist nicht der einzige, der seine Sozialstunden beim Hausmeisterservice absolviert. Etwa 20 Leute werden - übers Jahr verteilt - bei der LWB nicht ganz freiwillig vorstellig....


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