Die Werkstatt, ein Manifest

Künstlerateliers im Fokus einer Ausstellung in Stuttgart

  • Gert Claußnitzer
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Man muss einen Maler bei sich zu Hause sehen, um eine Vorstellung von seinen Vorzügen zu bekommen.« Das schreibt Eugène Delacroix am 14. März 1847 in sein Tagebuch, nachdem er zusammen mit Gaspard Lacroix das Atelier von Corot besucht hat. Dieser hatte ihn immer nur mittelmäßig berührt, doch nunmehr gesteht er, dass er ihn ganz anders würdigen müsse. Die Künstlerwerkstatt ist doch in der Tat ein Manifest. Hier, in der »Abgeschiedenheit«, entfaltet der Maler seine schöpferischen Ideen. Es ist sein »Laboratorium«. Und nur er oder vielleicht gerade noch die engsten Freunde haben hier Zutritt. Der große Honoré de Balzac, der Schöpfer der »Menschlichen Komödie«, nennt das Atelier des Malers gar ein »Symbol für den Kopf des Künstlers«.

Solchen »Symbolen« ist nunmehr die Stuttgarter Staatsgalerie nachgegangen. Es ist ungeheuer eindrucksvoll, was unter dem Titel »Mythos Atelier« zusammengefasst werden konnte, mit großartigen Leihgaben aus a...


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