Nachnutzung lohnt sich

Bernd Kammer empfiehlt neue Ideen für den BER

  • Lesedauer: 2 Min.

Warteschleifen sind teuer. Natürlich erst recht, wenn keiner weiß, wie lange sie dauern und wohin die Reise geht. Genau so ist das beim Hauptstadtflughafen. 1,2 Milliarden Euro haben die Steuerzahler gerade für die vierte oder fünfte Warteschleife spendiert, jetzt ist die nächste dran.

Was lange währt, wird also noch lange nicht gut, sondern vor allem teuer, zumal, wen es mit Fehlplanung, Missmanagement und Größenwahn verbunden ist. Die Frage ist, ob sich der Flughafen jemals rechnet. Kein Wunder, dass die Empörung über den BER wächst. Vor allem Bürgerinitiativen, die unter dem Fluglärm leiden, wollen nicht nur Köpfe rollen sehen, sondern am besten das ganze Projekt kippen.

Einen »sofortigen Baustopp bis zur Klärung aller Baumängel« fordert die Bürgerinitiative Müggelheim, und für ihre Kollegen aus Friedrichshagen macht es »keinen Sinn, weiteres Steuergeld an einem Standort zu versenken, der rund 1,5 Millionen Menschen mit Lärm belasten wird« und von dem mittlerweile »sämtliche Fachleute« und »alle Parteien« überzeugt seien, »dass er falsch ist«.

Die älteste Initiative, der Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB), sieht jetzt sogar die Zeit für sein schon vor zwei Jahren vorgestelltes Alternativkonzept für Schönefeld gekommen: den »deutschen Zentralflughafen Sperenberg«. Denn während Schönefeld nach Ansicht des BVBB das Schicksal eines unwirtschaftlichen Subventionsprojekts droht, kann Sperenberg alle Forderungen des Luftverkehrs einschließlich uneingeschränkten Nachtflugbetriebs erfüllen. Und Schönefeld kann dafür in seinem schönen neuen Anlagen alles mögliche unterbringen, vom Gesundheits- bis zum Forschungszentrum, vorzugsweise für Brandschutzanlagen.

Nachnutzung kann sich also lohnen, auch in Schönefeld.

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