Minus für arbeitslose Briten

Preissteigerungen schlucken Anhebung der »Stütze«

  • Ian King, London
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mit einer Unterhausmehrheit von 56 Stimmen hat Großbritanniens Regierung eine einprozentige Steigerung der Staatshilfen für Bedürftige in den nächsten Jahren beschlossen. Dies kommt wegen durchschnittlicher Preissteigerungen um zwei bis drei Prozent einer Kürzung gleich.

Mit der Verschuldung des Staates hat der konservative Sozialminister Iain Duncan Smith die faktische Kürzung der Sozialleistungen für Großbritanniens Ärmste gerechtfertigt. Dass die staatlichen Hilfen nur um ein Prozent erhöht werden, während Mieten und Grundnahrungsmittel um ein Vielfaches teurer werden, hätten nach dieser Logik die Vorgängerregierungen der Labour Party verschuldet. Finanzminister George Osborne verglich bei der Debatte im Unterhaus fleißige Schichtarbeiter mit arbeitslosen Drückebergern, die bei zugezogenen Vorhängen bis tief in den Vormittag hinein schlafen würden. Obendrein versuchte Osborne, die Labour-Opposition, die geschlossen, aber erfolglos gegen den Beschluss stimmte, als »Freund aller Faulpelze« abzustempeln.

Dabei wird die derzeitige Regierungskoalition von der Mehrheit der Briten durchaus unterstützt. Wenn die Löhne im Staatsdienst seit zwei Jahren eingefroren sind, warum sollte es den Arbeitslos...


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