MatchPoint als Anlaufpunkt

Masterplan für Arbeit und Ausbildung in Marzahn-Hellersdorf

  • Wolfgang Weiß
  • Lesedauer: 2 Min.

Im Rathaus von Marzahn-Hellersdorf am Alice-Salomon-Platz 3 gibt es seit dem Wochenende einen wichtigen Anlaufpunkt für Schüler, Lehrer, Auszubildende und arbeitssuchende Jugendliche. Hier, in der zweiten Etage, unweit des Rathaussaales, haben Roman Hübner vom Bezirksamt, Nancy Richter von der Agentur für Arbeit Berlin Mitte und Delia Schäfer vom Jobcenter Marzahn-Hellersdorf in zwei hellen, freundlichen Räumen Quartier bezogen. Die drei Partner bilden zusammen den neuen MatchPoint für den Masterplan »Arbeit und Ausbildung für alle Jugendlichen in Marzahn-Hellersdorf bis 2016«.

Bei der Eröffnung des MatchPoints unter dem Motto »Jetzt geht’s los« am Freitag im Rathaus betonte Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) die Notwendigkeit, schon in der Schulzeit mehr für die Berufsorientierung der Jugendlichen zu tun. So sollen in einer ersten Phase alle 1000 Schüler der 8. Klassen der Marzahn-Hellersdorfer Sekundarschulen in ein individuelles Coaching-Programm aufgenommen werden. In intensiven Einzelgesprächen sollen sie dort ihre Stärken erkennen und Wünsche für ihren beruflichen Lebensweg formulieren können. Auf der Basis dieser Gespräche würden dann Kontakte - und hier setzt der MatchPoint als Schnittstelle zwischen Schule und Wirtschaft ein - zu entsprechenden Unternehmen hergestellt und Praxistage vermittelt.

Bisher haben sich beim Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis 30 Unternehmen bereiterklärt, mitzumachen.

Auf erste Praxiserfahrungen der Schüler legte auch Karen Friedel, Direktorin des Abacus-Tierparkhotels, großen Wert. Was nützten ihr Azubis, so die Hotelchefin, die schon bald nach Ausbildungsaufnahme wieder alles hinschmeißen, weil sie sich das anders vorgestellt hatten. Vorgesehen sei, erläutert Stefan Komoß, ein berufsorientierter Unterricht in den 9. und 10. Klassen mit ein bis zwei Tagen in den Betrieben. Marion Lange, Direktorin der Jean-Piaget-Sekundarschule, hat bereits gute Erfahrungen mit Praxistraining im neuen Fach WAT (Wirtschaft, Arbeit, Technik) gemacht. Einziger Wermutstropfen, so musste sie zugeben: Die Praxisarbeit erfolgte bisher nur bei Bildungsträgern und nicht in Betrieben.

Der neue MatchPoint, da waren sich die Gründungsmitglieder vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, der Agentur für Arbeit Berlin Mitte und dem Jobcenter einig, ist wahrscheinlich eine bundesweit einmalige Kooperation dieser Art. Damit werde, wie es Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Mitte, auf den Punkt brachte, »ganz bewusst Neuland betreten. Wir sind gespannt, was dabei heraus kommt«.

Infos und Aktionsprogramm unter: www.marzahn-hellersdorf.de/verwaltung/bildung/masterplan.html

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