Alarmruf nach Gutdünken

In Thüringen bleibt die Katastropen-Warnung den Kommunen überlassen

Was tun, wenn eine Giftwolke kommt, ein Wirbelsturm droht oder eine Bombe entschärft werden muss? Bei Katastrophen muss die Bevölkerung schnell informiert werden. Doch in Thüringens Gemeinden gibt es moderne Warnsysteme bisher nicht.

Erfurt (dpa/nd). Thüringens Bürger können bei Katastrophen wie Explosionen, Sturm oder Überschwemmungen nach Ansicht eines Experten vielerorts nicht schnell genug gewarnt werden. »In Notfällen müssen derzeit Einsatzkräfte noch von Haustür zu Haustür gehen oder mit Lautsprecherwagen umherfahren«, sagte Frank Thomzyk vom Landesfeuerwehrverband in einer dpa-Umfrage. »Das bindet Kräfte, die für die Gefahrenabwehr gebraucht werden.« Viele Gemeinden hätten nicht mal mehr eigene Sirenen.

Gab es 2009 noch 2031 sogenannte Funkansteuerungen für Sirenen, sank die Zahl 2010 auf 1767. Seitdem nimmt ihre Zahl laut Innenministerium wieder leicht zu. »Die Warnung für die Bevölkerung ist damit aber sowieso nicht zu leisten«, sagte Thomzyk, der Kreisbrandinspektor im Kreis Saalfeld-Rudolstadt ist. »Die meisten Menschen kennen die verschiedenen Warntöne nicht.«

Abhilfe schaffen könnten möglicherweise moderne Warnsysteme, die die Menschen ü...


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