Angriff der »Lebensschützer«

Ein neuer Sammelband untersucht die Aktivitäten von Abtreibungsgegnern / Nähe zu extrem konservativen Kräften

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Abtreibungsgegner gewinnen offenbar auch in Deutschland an Einfluss. Ein Sammelband zum Thema wurde gestern in Berlin vorgestellt.

Das Berliner Familienplanungszentrum Balance (FPZ) wird immer wieder, auch juristisch, von selbst ernannten »Lebensschützern« angegriffen. Etwa mit der Unterstellung, das Zentrum halte sich bei der Beratung schwangerer Frauen nicht an die gesetzlichen Vorschriften. Diese Auseinandersetzungen, so Sybill Schulz von der FPZ-Geschäftsführung, trugen dazu bei, dass sich die Einrichtung als Herausgeber des Buches über die neue Radikalität der Abtreibungsgegner engagierte und zur Diskussion einlud.

Zu aktuellen antifeministischen Tendenzen gehört eine neue Tabuisierung der Abtreibung. Dies stellten mehrere Autorinnen des Sammelbandes fest. Schulz und ihren Kolleginnen begegnete das Schweigen bei Studentinnen einer Hochschule. Über einen Abbruch werde gerade noch mit der besten Freundin geredet, wenn überhaupt. Gisela Notz, bis 2010 Bundesvorsitzende von Pro Familia e. V., stieß in Protokollen zu einer Studie über Teenagerschwangersch...


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