Nierenschäden und Herzattacken in Kauf genommen

Eduardo Esteban, Chef der Staatsanwaltschaft der Provinz Madrid, hat nur wenig Hoffnung auf neue Erkenntnisse aus dem Fuentes-Prozess

Auch Madrids Oberstaatsanwalt EDUARDO ESTEBAN (Foto: fiscal.es) wartet voller Spannung auf den Prozess. Seine Abteilung hat die Anklageschrift erarbeitet, seine Mitarbeiterin Rosa Calvo wird die Anklage vortragen. In einem Gespräch, das er dem WDR-Magazin »sport inside« gewährte und an dem »nd« teilnahm, äußert er Bedauern über das lange Warten auf den Prozess.

nd: Was können wir vom Prozess erwarten?
Esteban: Es ist erst mal gut, dass er überhaupt stattfindet. Es hat lange gedauert bis zu diesem Punkt, länger als sonst üblich.

Warum hat es so lange gedauert?
Die Anklage ist komplex. Es geht hier nicht um Doping - ein solches Gesetz wurde erst ein Jahr später verabschiedet - sondern um die Gefahr für die Gesundheit von Sportlern. Vor allem bei Bluttransfusionen wurden die hygienischen Bestimmungen nicht eingehalten und Gesundheitsrisiken wie Blutverdickung, Nierenschäden, allergische Reaktionen und Herzattacken in Kauf genommen. Das ist strafbar.

Glauben Sie, dass die Angeklagten verurteilt werden?
Wir haben unsere Arbeit getan und hoffen, dass die Beweismittel ausreichen.

Welche Strafe fordern Sie?
Zwei Jahre Haft, das ist die Maximalstrafe, und auch ein zweijähriges Verbot der...




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