Voyeurismus und Fallhöhe

TV: »Dallas« ist zurück

Wer früher fernsah, fand einen entspannten Kapitalismus vor: Unternehmer waren verantwortungsvolle Patriarchen, denen Versorgung, Wettbewerb und das Wohl Ärmerer am Herzen lag. Das System war nicht der Fehler, es hatte zuweilen welche. In den 1970ern bekam der zuständige Heimatfilm zwar Konkurrenz vom kritischen Disaster Movie, doch eigentlich war das Verhältnis zur Marktwirtschaft gut. Böse Kapitalisten waren daher überwiegend Nebenfiguren guter Kapitalisten. So weit, so kapitalismusfreundlich.

Und dann kam J.R - John Ross Ewing, ältester Sohn eines texanischen Ölbarons, der seine ersten Quellen noch mit bloßer Hand gebohrt hatte. Mit Larry Hagman rückte der kapitalistische Exzess vom Sidekick zur Hauptfigur eines Massenprogramms auf und »Dallas« ins Pantheon jener Formate, die den Zeitgeist zugleich verarbeitet und verändert haben. Mit ihr wurde die freie Marktwirtschaft zum Systemfehler, und auch das macht die 357 Folgen zu...


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