»Es gibt kein perfektes Land«

Politikwissenschaftler Joël Le Déroff über fast überall fehlende Gleichberechtigung

Joël Le Déroff ist bei der europäischen Sektion des Internationalen Verbandes für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans und Intersexuelle (ILGA-Europe) zuständig für die Beobachtung europäischer und nationaler Gesetzgebungsprozesse. Mit ihm sprach für »nd« Katja Herzberg.

nd: Haben Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle (LGBTI) in Europa die gleichen Rechte wie Heterosexuelle?
Le Déroff: Die Situation von LGBTI ist von Land zu Land unterschiedlich. Es gibt kein perfektes Land. Die Niederlande, Spanien oder Schweden sind näher an Gleichstellung, aber es gibt kein Land in Europa, das volle Gleichberechtigung gewährt.

Warum sind diese Länder fortschrittlicher?
Sie haben eine gute Antidiskriminierungsgesetzgebung und Regelungen im Strafrecht zu Hasskriminalität sowie homophober Gewalt. Hinzu kommt eine fortschrittliche Familiengesetzgebung und die Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sowie deren Rechte als Eltern. Es gibt eine annähernde Gleichstellung mit heterosexuellen Paaren.

Warum schlägt die Debatte über die Stärkung der Rechte von LGBTI insbesondere durch die Einführung der Homo-Ehe in gleich mehreren Ländern wie Frankreich, Polen und Großbritannien...




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