Liebe zur Bahn enttäuscht

  • Lesedauer: 2 Min.

Jüterbog (dpa). Zu oft verspätet, Beziehung beendet: Der originelle Brief einer Brandenburgerin über eine enttäuschte Liebe an die Deutsche Bahn ist zum Renner im Internet geworden. Mittlerweile machen die poetischen Zeilen auf Facebook die Runde, am Montag hatte die Seite über 3100 Fans.

Franzi aus Jüterbog, seit Jahren treue Bahnkundin, hatte ihrem Verkehrsmittel via Facebook die endgültige Trennung erklärt. Grund seien die vielen Störungen und Verspätungen - zuletzt »bei klirrender Kälte«, schrieb Franzi auf der Facebookseite der Deutschen Bahn. Jetzt habe sie einen neuen Freund kennengelernt. »Er nennt sich Opel und ist immer für Dich da.«

Die Reaktion der verlassenen Bahn auf Franzis Brief ließ nicht lange auf sich warten. »Es tut mir so leid«, antwortete »DB Bahn« nur 17 Minuten später und gelobte Besserung. »Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit viele Fehler gemacht habe und nicht immer pünktlich bei unseren Treffen war«, gestand »DB Bahn« ein. »Vielleicht gibst Du mir aber noch einmal die Möglichkeit, Dir zu zeigen, wie viel Du mir bedeutest.« Der anschließende Briefwechsel ist noch im Gange, viele andere Bahnkunden haben sich in die Diskussion auf der Facebookseite eingeschaltet.

Franzi aus Jüterbog zeigte sich erfreut über die große Resonanz auf ihre Idee, einmal auf humorvolle Art Kritik an unpünktlichen Zügen zu äußern. »Liebe Leidensgenossen, Opelfreunde, Avancenmacher und Miesepeter, ich bin zutiefst gerührt von so viel Anteilnahme«, erklärte sie. Auch ein Bahnsprecher sprach von einem »Erfolg«. Das Verkehrsunternehmen hat seine Präsenz in sozialen Netzwerken professionalisiert.

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